25 Betten werden in stationäres Setting integriert
Mainkofen. Um die psychiatrische Versorgungsinfrastruktur in Niederbayern weiter zu verbessern, hat der Bezirksausschuss in seiner Sitzung am Dienstag in Mainkofen einstimmig beschlossen, teilstationäre Behandlungskapazitäten am Bezirksklinikum Mainkofen zu schaffen. Konkret sollen 25 tagesklinische Behandlungsplätze in die stationäre psychiatrische Infrastruktur des Bezirksklinikums integriert werden. Sie sollen die psychiatrische Versorgung von Patientinnen und Patienten sowohl quantitativ als auch qualitativ verbessern.
So ermöglicht eine teilstationäre Versorgung mehr Kontinuität und Flexibilität bei der Behandlung. Patienten können schnell und unkompliziert von einem stationären zu einem teilstationären Setting wechseln. Die eigene Wohnumgebung, die Familie und das soziale Umfeld können besser in die Behandlung eingebunden werden, was zu einer schnelleren Wiedereinbindung in Alltagsstrukturen führt. Außerdem ist die Hürde für Patienten, sich in eine teilstationäre Umgebung zur Behandlung zu begeben geringer. Dies soll Betroffenen einen niedrigschwelligeren Zugang zu psychiatrischer Versorgung ermöglichen.
Das Ziel des Bezirks Niederbayern ist es, die psychiatrische Versorgungsinfrastruktur dezentral und für alle zugänglich zu gestalten. Deshalb sollen auch in Straubing und Grafenau mittelfristig tagesklinische Angebote entstehen. Allerdings hat die Erfahrung mit den Ausschreibungen an dezentralen Standorten in der Vergangenheit gezeigt, dass kaum ärztliches Personal zu finden ist. Deshalb soll für die 25 neuen Behandlungsplätze am BK Mainkofen Personal eingestellt und ausgebildet werden, das dann bereit ist, an die tagesklinischen Standorte zu wechseln. Hierfür stimmt das Bezirksklinikum Mainkofen eine transparente Karriereplanung mit den interessierten Mitarbeitern aus allen Berufsgruppen ab.
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich: „Der Bezirk Niederbayern bildet derzeit das Schlusslicht im Verhältnis der Einwohner zu den tagesklinischen Plätzen im Bayernvergleich. Das wollen und müssen wir dringend ändern. Deshalb beginnen wir nun in Mainkofen mit dem Ausbau der Kapazitäten. Dies soll einerseits das Behandlungsangebot schnell verbessern und mehr Menschen den Zugang zu einer psychiatrischen Versorgung ermöglichen. Andererseits soll es mit Blick auf die kommenden Jahre die personelle Basis für einen künftig noch weitgehenderen Ausbau teilstationärer Kapazitäten schaffen. Gerade die dezentralen Angebote sind mir wichtig. Deshalb begrüße ich die heutige Entscheidung des Bezirksausschusses.“
Foto: Bezirk Niederbayern