Sportförderung im Landkreis Regen

Sportförderung im Landkreis Landrat Dr. Ronny Raith tauscht sich mit dem Bayerischen Landessportverband aus
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Landrat Dr. Ronny Raith tauscht sich mit dem Bayerischen Landessportverband aus

Regen. Landrat Dr. Ronny Raith traf sich am Landratsamt mit Vertretern des Bayerischen Landessportverbands (BLSV). Mit dem Bezirksvorsitzenden Otto Baumann, Bezirksgeschäftsstellenleiter Tobias Riedl, Kreisvorsitzendem Wolfgang Kammerl und Vorsitzender der Bayerischen Sportjugend im Landkreis Regen Carolin Stadler besprach er aktuelle Themen im Sportbereich, darunter die Förderung der Jugendarbeit.

Aktuelle Sportförderung im Landkreis

Der BLSV sei momentan viel in den Landkreisen und bald auch in kreisfreien Städten unterwegs, da dem Verband der Austausch mit Landräten und Bürgermeistern sehr am Herzen liege, erklärte Bezirksvorsitzender Baumann zu Beginn des Gesprächs. „Uns interessiert, wie der Landkreis den Sport und insbesondere den Bereich Jugend aktuell fördert und welche Möglichkeiten dafür in Zukunft weiter bestehen“, so Baumann. Dem BLSV sei bewusst, dass Bund, Länder und Kommunen sparen müssten, daher wolle man sich einen Überblick über die Situation verschaffen, besonders was die Bayerische Sportjugend betreffe.

Landrat Dr. Raith erklärte, dass man im Landkreis Regen breit aufgestellt sei. „Neben dem Kreissportbeauftragten Harald Haase haben wir auch einen Sportbeirat, das Ganze hängt also nicht an einer Person“, betonte er. „Wir haben auch landkreiseigene Liegenschaften, die für den Breitensport zur Verfügung stehen.“ Dazu gehörten beispielsweise die Sportflächen der Realschule und des Gymnasiums in Viechtach oder das dortige Hallenbad, wobei letzteres sanierungsbedürftig sei und man versuche, es bestmöglich zu erhalten, bis der Landkreis wieder mehr finanziellen Spielraum habe. „Wir fördern auch Kommunen, die Hallenbäder betreiben“, so der Landrat. Rund 180000 Euro verteile man dabei auf Zwiesel und Arnbruck. Dann gebe es noch die allgemeine Sportförderung. Hier gingen die Gelder zweimal im Jahr an Vereine und Einzelpersonen. „Wir fördern Bauprojekte, Freizeitprojekte und herausragende Sportler, zum Beispiel was die Ausrüstung und Fahrten zu Wettkämpfen betrifft“, erläuterte der Landrat. Projekte wie den Neubau des Sportheims Frauenau versuche man über indirekte Förderung, etwa über Leader-Programme, zu unterstützen. Außerdem ehre der Landkreis Sportler und Nachwuchskräfte für besondere Leistungen. Dem Kreissportbeauftragten Harald Haase sei er, so Raith, sehr dankbar für sein großes Engagement.

Gleichzeitig könne man aber nicht verschweigen, dass es große Herausforderungen gebe, auch was das Thema Sport im Landkreis betreffe. So habe der Landkreis beispielsweise ein Defizit beim Landesleistungszentrum (LLZ) am Großen Arbersee zu verbuchen. Hierfür müssten Lösungen gefunden werden. Bei großen Einrichtungen liege ein möglicher Ansatz darin, zu kooperieren und Kräfte zu bündeln, erklärte Raith. So sei das Ziel beim LLZ, durch Sommernutzung Einnahmen zu generieren und auf diese Weise das Defizit zu verringern. Hier sei er in engem Austausch mit Herbert Unnasch, dem Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des LLZ.

Man dürfe natürlich nicht alles unter ökonomischen Aspekten sehen. „Der Staat – und damit auch wir – hat die Aufgabe, den Breitensport zu fördern“, betonte der Landrat. Aber die Situation sei nicht einfach, denn Haushalte für die Zukunft zu gestalten, sei angesichts der finanziellen Lage des Landkreises sehr herausfordernd. „Wir sind zwar ein gut aufgestellter Landkreis, aber einer, in dem die meisten finanziellen Mittel fix gebunden sind“, erklärte Raith. Ab Herbst gebe es deshalb eine Taskforce zusammen mit den Kreisgremien, mit dem Ziel, den Landkreis zukunftsfähig zu machen. „Wir tun viel für den Sport und wir wollen den Sport im Rahmen des Möglichen weiter fördern“, betonte der Landrat. Inwieweit die Gremien aber sagten, es müsse Einsparungen geben, das bleibe den Kreisgremien vorbehalten.

Bedeutung von Sport für Gesundheit und Inklusion

Dennoch: Sport müsse gefördert werden, da es um die Gesundheit der Menschen und um das Erlernen von Kameradschaft und Sportsgeist gehe. Zudem sei Sport als integrativer Faktor wichtig, waren sich der Landrat und die Vertreter des BLSV einig. Baumann betonte, dass bei sehr vielen der Flüchtlinge, die 2015 ins Land gekommen seien, die Integration über Sport sehr gut funktioniert habe. Leider stelle der Bund hierfür nicht mehr so viele Mittel zur Verfügung. Trotz der Herausforderungen sei die Situation im Landkreis aber sehr gut, was die Teilnahme der Bevölkerung am Vereinssport angehe. „Der Organisationsgrad in Regen ist hoch, 45 Prozent der Bevölkerung sind in Sportvereinen aktiv“, lobte Riedl. „Das ist bayernweit der zweithöchste Wert und der Spitzenreiter ist nur um 0,2 Prozent besser.“ Von 56 Fachverbänden, die der BLSV habe, gebe es stattliche 37 im Landkreis, am beliebtesten seien Fußball, Skifahren und Turnen. Der größte Verein sei der KSC Frauenau.

Der BLSV sei eng mit dem Landkreis verwoben, nicht nur über die Sportlerehrungen, sondern auch über das Sportcamp in Regen. „Es ist das profitabelste, das der BLSV hat“, so Baumann. Das Interesse an der Teilnahme sei oft so hoch, dass man auf die Arberland-Akademie als zusätzliches Quartier zurückgreife. „Die Besucher kommen aus der ganzen Welt, im Sommer haben wir Gäste aus bis zu 80 verschiedenen Ländern“, ergänzte Kreisvorsitzender Wolfgang Kammerl stolz. Grundsätzlich habe der Jugendsport im Vergleich zu vor Corona gewonnen, so Baumann. Dies gelte auch für den Landkreis, bei den jungen Leuten bis 26 Jahre liege das Arberland leicht über dem bayerischen Durchschnitt. Der Sport sei wegen des Fairplays, des Teamgedankens und des Verlieren Lernens eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft der jungen Menschen, waren sich alle Gesprächsteilnehmer einig. Diese integrative Bedeutung sehe man in Deggendorf beispielsweise auch im Hochschulsport, wo es verschiedene Nationalitäten gebe, betonte Carolin Stadler. „Im Verein kann man eine Heimat finden“, bestätigte Landrat Dr. Raith und ergänzte mit einem Augenzwinkern: „Meine beste Lebensschule war die Schiedsrichterei – Entscheidungen treffen müssen und dazu stehen.“ Er dankte dem BLSV für den konstruktiven Austausch. Man wolle im Gespräch bleiben, betonten der Landrat und die Vertreter des Verbands abschließend.

Vorschlag Bildunterschrift:

Sie trafen sich zu einem Austausch am Landratsamt in Regen: Landrat Dr. Ronny Raith umringt von den Vertretern des BLSV, (v.li.) Bezirksgeschäftsstellenleiter Tobias Riedl, Vorsitzende der Bayerischen Sportjugend im Landkreis Regen Carolin Stadler, Bezirksvorsitzender Otto Baumann und Kreisvorsitzender Wolfgang Kammerl.

Foto: Iris Gehard / Landratsamt Regen

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